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Geschichte der Cunard Line


Sir Samual Cunard
Sir Samual Cunard
* 21. November 1787
+ 28. April 1865
Samual Cunard war ein erfolgreicher kanadischer Kaufmann mit Innovationsgeist und großem Unternehmergeschick. Bereits in Kanada führte Cunard erfolgreich mehrere Unternehmen und zählte zu den einflussreichsten Persönlichkeiten "Novia Scotias".

Geschichte der Cunard Line

Faszinierend sind nicht nur die aktuellen Kreuzfahrtschiffe der Cunard Line, sondern auch die lange, bewegte Geschichte der Reederei, die zu den ältesten noch existierenden Passagierschifffahrtsgesellschaften der Welt zählt. Richtig verstehen kann man die an Bord der Cunard-Schiffe gelebten Traditionen nur, wenn man sich einmal näher mit der Historie der britischen Reederei beschäftigt.

Traditionsreederei seit 1838

Bekannt als Visionär der Passagier- und Linienschifffahrt gründete Samuel Cunard zusammen mit anderen Kaufleuten und Investoren im Jahr 1839 die Reederei Cunard Line, die zunächst unter dem Namen 'British & North American Royal Mail Steam Packet Company' geführt wurde. Bereits im Jahr 1840 nahm die junge Reederei mit dem Dampfschiff Britannia den Liniendienst im Transatlantik-Betrieb auf. Schnell folgten mit der Caldonia,
RMS Britannia
RMS Britannia (Baujahr 1840)
Acadia und Columbia weitere Schiffe der Baureihe, wobei es sich generell um eher kleinere Schaufelraddampfer mit zusätzlicher Besegelung handelte. Der immer wichtiger werdende und lukrativere Passagierverkehr sorgte in den Folgejahren für immer größere Neubauten. Beflügelt wurde die Entwicklung durch eine Art 'Wettrüsten' zwischen britischen, deutschen, französischen und amerikanischen Reedereien. Zu den Hauptrivalen der Cunard Line zählte unter anderem die britische White Star Line, die deutsche Hapag und die Collins Line aus den USA.

Die goldene Zeit der Oceanliner

Das 19. Jahrhundert war schifffahrttechnisch geprägt vom immer leistungsfähigeren und zuverlässigeren Dampfmaschinen und Dampfturbinen, die den Schiffskonstrukteuren in den britischen und übrigen europäischen Werften immer aufwendigere Entwürfe für größere und schnellere Passagier- und Postschiffe ermöglichte. Als einziges Transport- und Reisemittel zwischen der alten und der neuen Welt, erlangten die Schiffe auch immer mehr Luxus und Komfort, für den, der es sich leisten konnte. Die prunkvollen Innenausstattungen mit großen Foyers, festlichen Ball- und Speisesälen sowie einer uniformierten Dienerschaft galten zu der Zeit als das Maß der Dinge, an dem sich auch die besten zeitgenössischen Hotels an Land messen mussten. Charakteristisch war auch die Aufteilung der Passagierbereiche nach erster, zweiter und dritter Klasse. Den Passagieren standen je nach Klasse unterschiedliche Restaurants, Gesellschaftsräume sowie seperate Abschnitte auf den Freidecks zur Verfügung. Zwischen den Klassen herrschte eine strikte Trennung, so war ein Kontakt zwischen den Passagieren der unterschiedlichen Klassen nur sehr eingeschränkt vorgesehen.

Prestige durch das 'Blaue Band'

Ein Synonym für das Prestige eines Schiffes und damit der Reederei, war die Inhaberschaft des sogenannten 'blauen Bandes' (Blue Riband of the Atlantic), welches einem Schiff für die weltschnellste Atlantik-Überquerung verliehen wurde. Unter den Reedereien entstand ein wahrer Wettstreit bei den Neubauten, deren Dampfantriebe in der Folge immer leistungsfähiger und größer ausfielen um eine möglichst hohe Reisegeschwindigkeit zu erreichen. Teilweise konnten sich neue Schiffe nur wenige Monate mit dem 'blauen Band' schmücken, ehe eine andere Reederei ein noch schnelleres Schiff in Dienst stellte.

Das Unglück der Titanic läutete Wende ein

Kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts erreichte das Zeitalter der klassischen Oceanliner dann seinen Höhepunkt. Das wohl - auf tragische Weise - bekannteste Schiff dieser Zeit, die Titanic der White Star Line, spiegelte wie kein Anderes die Euphorie und das unbegrenzte Vertrauen in die vermeintliche Perfektion der Technik wider. Vollmundig wurden die Passagierschiffe der Baureihe als 'unsinkbar' angepriesen, was dann in der Folge der Katastrophe, als die Titanic nicht einmal zwei Wochen nach der Indienststellung auf der Jungfernfahrt einen Eisberg rammte und sank, ad absurdum geführt wurde. Mit dem Verlust der RMS Lusitania, dem 1907 gebauten Flaggschiff der Reederei, ereilte aber auch die Cunard Line ein schwerer Rückschlag. Die erfolgreiche Torpedierung des Schiffes durch ein deutsches U-Boot am 7. Mai 1915, forderte 1198 Menschenleben, was bis heute zu den verlustreichsten Schiffskatastrophen der Geschichte zählt. Der erste Weltkrieg und die schwere Wirtschaftskrise zwischen den Weltkriegen setzte die Passagierschifffahrt innerhalb Europas und im Atlantikdienst schwer unter Druck, was schließlich im Jahr 1934 zur, von der britischen Regierung erzwungenen, Fusion der Cunard Line und dessen alten britischen Rivalen, der White Star Line, zur 'Cunard-White Star Ltd.' führte. Nach Ende des 2. Weltkriegs benannte sich die Reederei dann 1950 wiederum in 'Cunard Steamship Co Ltd.' um.

RMS Lusitania
RMS Lusitania


Die ersten Riesenschiffe Queen Mary und Queen Elizabeth

Einen riesigen Sprung machte der Passagierschiffsbau in Form der 1936 in Dienst gestellten Queen Mary, die mit 80.774 Bruttoregistertonnen zunächst das mit Abstand größte Passagierschiff der Welt war. Im Jahr 1940 folgte dann die Queen Elizabeth, die mit 83.673 BRT noch etwas größer ausfiel und über 50 Jahre lang, bis 1996, den Titel des größten Ozeanriesen der Welt trug. Glücklicherweise überstanden die beiden Neubauten den zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet, während die Cunard Line den Verlust von vier anderen Passagierschiffen sowie mehreren Frachtern zu beklagen hatte.

Das Flugzeug verdrängt den Oceanliner

Das absehbare Ende der Passagierschifffahrt im Transatlantikdienst läutete in den 50er und 60er Jahren dann das Aufkommen von Langstreckenflügen ein. Statt einer knapp zweiwöchigen Schiffsreise war die Atlantiküberquerung per Flugzeug nun in weniger als einem Tag machbar, was in der Folge zu einem starken Rückgang des Passagierverkehr auf dem Seeweg zwischen Europa und Amerika führte. Notgedrungen musste die Reederei sich einen alternativen Markt erschließen und schwenkte nach und nach vom Liniendienst auf Kreuzfahrten um, wie es schon die deutsche Reederei Hapag-Lloyd erfolgreich seit etlichen Jahren betrieb.

Nachkriegszeit und Verkauf an Carnival

In den 60er, 70er und 80er Jahren wechselte die Reederei, die seit 1962 den heutigen 'Namen Cunard Line' trägt, mehrfach den Besitzer. Dazu zählten neben 'Trafalgar House' auch die 'Norske Maerikalinje AS' und die 'Royal Viking Line' ehe die Reederei im Jahr 1998 schließlich bei der Carnival Corporation unterkam. Dank massiver Investitionen konnte im Jahr 2004 mit der Queen Mary 2, erstmals seit 28 Jahren, wieder ein Neubau in Dienst gestellt werden. Die 'Königin der Meere', wie die Queen Mary 2 auch genannt wird, stellte in Design und Konzeption eine Hommage an die klassischen Oceanliner des goldenen Zeitalters dar, was dem mit 148.528 BRZ vermessenen Schiff seine typisch elegante Silhouette verleiht. Komplettiert wurde die aktuelle Cunard-Flotte dann mit den beiden kleineren Schwesterschiffen Queen Victoria (2007) und Queen Elizabeth (2010).

Die Cunard Line heute

Heute steht der Name Cunard für Kreuzfahrten der Luxusklasse. Mehr als 180 Schiffe sind seit der Gründung für die Reederei vom Stapel gelaufen und fast alle Ocean Liner setzten neue Standards. Spricht man heutzutage von der Reederei Cunard so nennt man im selben Satz meist die drei Queens der Reederei: Queen Mary 2 (QM2), Queen Victoria (QV) und die Queen Elizabeth (QE). So ziehen die drei Oceanliner jedes Jahr hunderttausende Menschen in Ihren Bann, etwa immer dann, wenn sich eine der Königinnen die Ehre im Hamburger Hafen gibt. Die Cunard Line verbindet wie keine andere Kreuzfahrtgesellschaft Tradition mit Moderne. Dieser Stil spiegelt sich nicht nur in der typischen Bauweise der QM2,QV und der QE wider, sondern wird auch durch viele Details an Bord der Schiffe deutlich. Zahlreiche Gemälde, Kunstgegenstände und Modelle weisen überall an Bord auf die bewegte Vergangenheit der Reederei hin. Auch der Glanz und Prunk der großen Ozeanriesen vergangener Zeiten wird von der einmaligen Atmosphäre an Bord der Cunard-Schiffe aufgegriffen und bietet zusammen mit urbritischen Traditionen, wie zum Beispiel dem 'Afternoon Tea', ein ganz besonderes Reiseerlebnis.

175 Timeline - Forever Cunard

Im englischsprachigen Video sehen Sie die Meilensteine der Entwicklung der Cunard Line von 1840 bis heute.




Quelle Fotos der Britannia, Lusitania: Wikipedia